Wallnerhof: Vom Bauernhof zur Wohnhaus­anlage

1900

Der Wallnerhof befand sich im Besitz der Familie Gresamer. Wie im gesamten Marchfeld – einer fruchtbaren Ebene östlich von Wien – war die Landwirtschaft hauptsächlich auf Ackerbau ausgerichtet. Rund vierzig Tiere lebten am Hof: 7–8 Kühe, etwa 20 Schweine, dazu Hühner und Ziegen. Die Milch wurde für den Eigenbedarf genutzt, aber auch direkt ab Hof verkauft oder an eine Wiener Molkerei geliefert. Die Wirtschaftsweise entsprach der Struktur eines typischen mittelgroßen bäuerlichen Betriebs um die Jahr hundertwende.

1934

Im Jahr 1934 erwarb die Familie Wallner den Hof bei einer öffentlichen Versteigerung. Diese Übernahme fiel in eine Zeit des landwirtschaftlichen Wandels – die Mechanisierung nahm zu, Eisenbahnverbindungen wie die Marchegger Ostbahn erleichterten den Absatz. Für die Familie bedeutete der Kauf eine Investition in die Zukunft, mit dem Ziel, die bäuerliche Tradition unter veränderten Bedingungen weiterzuführen.

1963

Mit dem Pensionsantritt von Franz Wallner I. wurde der landwirtschaftliche Betrieb endgültig eingestellt. Der Rückzug aus der Landwirtschaft spiegelte einen allgemeinen Trend wider: Viele kleinere Höfe im Marchfeld konnten mit den steigenden Anforderungen an Effizienz und Technik nicht mehr Schritt halten.

März 2015

Nach Jahrzehnten des fortschreitenden Verfalls fiel die Entscheidung, die alten Gebäude abzutragen. Franz Wallner II. und seine Familie planten die Errichtung einer modernen Wohnhausanlage mit dem Ziel der langfristigen Vermietung. Das Projekt reagierte auf die städtebauliche Entwicklung im Wiener Umland – ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen wichen zunehmend neuem Wohnraum.

September 2016

Die Baubewilligung wurde erteilt. Damit begann die detaillierte Planungsphase für das neue Projekt, das sowohl an die Geschichte des Ortes als auch an die Bedürfnisse zeitgemäßen Wohnens anknüpft.


28. Jänner 2018

Mit der Errichtung der Baustelle erfolgte der symbolische Spatenstich – ausgeführt von drei Generationen der Familie Wallner. Der Moment stand für den Zusammenhalt der Familie und den Übergang vom alten zum neuen Wallnerhof.

April 2018

Der Bau des Untergeschosses samt Tiefgarage wurde in Angriff genommen. Die Transformation des ehemaligen Bauernhofs nahm sichtbare Gestalt an.

Juli 2018

Das Erdgeschoss wurde errichtet – die künftige Struktur des Gebäudes zeichnete sich erstmals klar ab.

September 2018

Das erste Obergeschoss wurde gebaut. Die Arbeiten gingen zügig voran.

November 2018

Mit dem Bau des zweiten Obergeschosses und dem Einbau der ersten Fenster näherte sich der Rohbau seiner Fertigstellung. Das äußere Erscheinungsbild des künftigen Gebäudes wurde zunehmend sichtbar.

Juni–Juli 2020

In diesen Monaten wurden die letzten Bauarbeiten abgeschlossen, die behördliche Abnahme durchgeführt und die Außenanlagen fertiggestellt. Der Wohnbau wurde für die ersten Mieter vorbereitet – inklusive Innenausbau, Haustechnik und Umfeldgestaltung.

Juli 2020

Die Wohnhausanlage war vollständig fertiggestellt und bezugsbereit. Die neue Bebauung schrieb ein weiteres Kapitel der Geschichte des Wallnerhofs und fügt sich in das Ortsbild von Hirschstetten ein.